...tum animal dixit

Spiritualität



Einführung

Leider wird in unserer heutigen Zeit Spiritualität häufig gleichgesetzt mit Spiritismus, Esoterik allgemein, der New Age Bewegung oder Mystik.
Um gedanklichen Missverständnissen vorzubeugen, konkretisiere ich den Terminus der Spiritualität und die Essenzen des Ganzen.
Spiritualität bedeutet die Ausschaltung der Ratio und Einkehr nach innen. Sie kann somit nicht intellektuell verstanden werden, sondern nur emotional erspürt werden.



alles hinterlässt Spuren

Was ist Spiritualität?

Das Wort Spiritualität leitet sich aus dem lateinischen Substantiv: spiritus= Geist, Hauch ab und bedeutet in unserem Sprachgebrauch Geistigkeit.
Geistigkeit ist die Verinnerlichung zu uns selbst, indem wir den rationalen Geist ausschalten und erkennen, was unser individuelles Leben ausmacht.
In der Spritualität erfahren wir eine geistig - seelische Orientierung, die uns er erdet.


die Erdung im Fließenden

Ethik

Im Altgriechischen finden wir das Wort episteme= das sittliche Verständnis oder das Wort ethos= Sitte, Brauch Charakter, aus denen sich unser Wort Ethik ableitet.
Schon Aristoteles erkannte die Ethik als große philosophische Frage.
Wenn wir in unserem Alltag rational handeln, so ist das nicht unbedingt gleichzusetzen mit dem moralisch Guten. Bei einer rationalen Entscheidung werden ausschließlich die Interessen der Persönlichkeit, einer Firma oder eines Staates berücksichtigt.


Aristoteles 384 - 322 v. Chr.

Moral

Cicero übersetzte später den Begriff episteme mit philosophia moralis.

Moral bezeichnet das, was wir als erwünschtes, einwandfreies Verhalten betrachten. Enstsprechend unterschiedlicher Kulturkreise kann moralisches Handeln - abweichend von unserem westlichen Denken - different interpretiert werden.


Cicero 106 - 43 v. Chr.

Das moralische Verständnis

aus seiner rein egozentrischen Perspektive im Säuglings- und Kleinkindesalter gelangt der Mensch zu einem sozialen Blickwinkel, der ihn erkennen läßt, dass seine Freiheit da aufhört, wo die Freiheit des Gegenüber anfängt.

dann schreitet der Lernprozess fort, indem er moralische Gesetze hinterfragt und auch begründen kann. Er meistert es mehr und mehr, sein Handeln nach allgemein gültigen Regeln zu erklären.

schließlich bettet er sich in das Denkmodell seines Kulturkreises ein.



Der Volksmund sagt:

"... und die Moral von der Geschicht!" Das bedeutet: welche Lehre ziehen wir aus dieser Erzählung?

Gewissen

Unser Wort Gewissen leitet sich vom lateinischen Substantiv conscientia= Mit-Wissen ab. Wir empfinden es als eine Obrigkeit in unserem menschlichen Bewußtsein, die unser sittliches Verständnis behütet und bewacht. Wenn wir nicht nach unseren ethischen oder moralischen Vorstellungen handeln, fühlen wir uns schlecht. Diese innerliche Instanz drängt uns also, unsere Taten selbst zu beurteilen und dafür auch Verantwortung zu übernehmen.


der Wächter

Individueller Weg

Wir haben viele Möglichkeiten, um zur Spiritualität zu finden,
so zum Beispiel über
die Philosophie,
die Meditation,
die Psychologie,
die Kunst,
die Natur,
die Religion oder
auch Yoga.


ein Pfad zur Erkenntnis

Je nach seiner Veranlagung wird ein Mensch den für ihn passenden Weg beschreiten können. Spiritualität ist ein Gang der Rückbesinnung zu unserem Ursprung.

Spiritualität erfahren

Die Wahrnehmung der Spiritualität erfordert sicherlich Ausdauer und Geduld. Jedes sich-freuen-können über kleine Fortschritte führt uns ein Stück näher zur Quelle allen Seins. Wir fädeln weiterführende Gedanken, Glücksmomente, Erkenntnisse und wohlige Gefühle wie Perlen auf Schnüre und fühlen uns gestützt und gestärkt.
In der gelebten, geerdeten Spiritualität schaffen wir eine Verbindung zu unserem Selbst, zu unserem ICH.


Tautropfen

Der Alltag der Suchenden wird dadurch nicht leichter, aber sie spüren Geborgenheit in ihrer Seinsfindung, weil sie den tieferen Sinn allen Lebens erahnen.

Die ICH-Findung

Wir Menschen eignen uns während unseres irdischen Daseins Fähigkeiten an, die uns als Individuum und als Gattung Mensch auszeichnen. Wir verweben z.B. körperliche, künstlerische, spirituelle, intellektuelle und soziale Fertigkeiten miteinander, so dass ein buntes, einzigartiges Bild unserer Persönlichkeit geschaffen wird.
Um das zu erreichen sind wir ständig Suchende und Findende. Aus dem Gefundenen entstehen neue Fragen, so dass wir wieder zu Suchenden werden. Die Spirale schraubt sich endlos und der Blick wird tiefer.


ein langer Weg

Unsere große, unstillbare Sehnsucht nach Daseins- und Wertfindung treibt uns voran.

Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile

Wir erleben die Spiritualität durch das Zusammenwirken vieler Elemente, die sich gegenseitig fördern.
Spiritualität ist in uns und um uns herum. Sie formt uns, sie nährt uns, sie fordert uns. Sie kann nicht wie ein Konsumgut erworben werden, sondern muss von uns erforscht werden. Wenn wir aufmerksam schauen, finden wir Wegweiser, die uns passende Teilchen aufklauben läßt, so dass wir daraus unser individuelles Ganzes bauen können.
Die Spiritualität läßt uns das Göttliche in der Welt und in unserem Geist erkennen. Durch sie erfahren wir die Allmacht des Möglichen.


Meditation

Durch den Zugang zu ihr wird uns der göttliche Kern einer Kraftquelle in allem Leben gewahr.

Der Weise

Niemand kann euch etwas eröffnen, das nicht schon im Dämmern eures Wissens schlummert.
Der Lehrer, der zwischen seinen Jüngern im Schatten des Tempels umhergeht,
gibt nicht von seiner Weisheit, sondern eher von seinem Glauben und seiner Liebe.
Wenn er wirklich weise ist, fordert er euch nicht auf, ins Haus seiner Weisheit einzutreten,
sondern führt euch an die Schwelle eures eigenen Geistes.
Khalil Gibran

Die Röschen führen an den Anfang